Fallrohrsanierung – klarer Fall für einen Fachbetrieb
Es existiert hierzulande kein Gebäude, in dem nicht Fallrohre bzw. Fallleitungen die Abführung von Brauch- oder Regenwasser übernehmen. Doch nichts hält ewig – auch Fallrohre nicht.
Viele Gebäude in Deutschland sind bereits in die Jahre gekommen. Die Fallrohre stammen zum Teil noch aus den Sechziger oder Siebzigerjahren. Nichts kann Materialermüdung durch Überalterung, zunehmenden Verschleiß durch ständige mechanische Belastungen oder Korrosionsschäden verhindern. Zuweilen sind die Fallrohre auf durch Einbaufehler anfälliger gegen Verstopfungen durch zunehmendes Verkalken. Fallrohre mit Materialfehlern entwickeln schneller als nötig Risse oder Leckagen.
Relativ unproblematisch sind die außen am Gebäude verbauten Fallrohre. Diese sammeln das Wasser aus den Regenrinnen. Sie leiten dieses in die Abwasserkanäle ab. Solche Fallrohre können vergleichsweise leicht gereinigt oder ausgetauscht werden. Problematischer sind die im Mauerwerk verbauten Fallrohre. Durch Verschleiß, Materialermüdung und Korrosionsschäden werden sie mit den Jahren anfällig für Wasseraustritte. Dadurch kann es in einem betroffenen Gebäude zu Feuchtigkeitsschäden kommen. Diese ziehen früher oder später Schimmelbefall im Gemäuer nach sich.
Schadensfälle bleiben oft über längere Zeit unbemerkt. Innen liegende Fallleitungen an Wohn- oder Betriebsgebäuden zu reinigen oder sanieren, ist ein Fall für den Fachbetrieb. Nur gut ausgestattete Fachbetriebe für Fallrohrsanierung verfügen über die notwendigen Maschinen und Werkzeuge. In der Vergangenheit war es unvermeidlich, bei defekten und innen liegenden Fallrohren die Wände aufzustemmen. In mehrstöckigen Gebäuden konnten sogar mehrere Etagen von Leckagen durch überalterte Rohrleistungen betroffen sein.
Der Kostenfaktor für die Rohrsanierung war für den Auftraggeber ebenso hoch wie der logistische und arbeitstechnische Aufwand. Die notwendigen Reparaturen belasteten vor allem die Bewohner bzw. Mitarbeiter in den betroffenen Gebäuden.
1. Die Sanierung innen liegender Fallrohre mit der Liner-Technik
Defekte Fallrohre im Mauerwerk bestehen oft aus Gussmaterialien. Diese korrodieren unter dem Einfluss von Wasser und Kalkablagerungen zunehmend. Es kommt zu Kalk-Anlagerungen, zu Rissen und abgesprengten Scherben. Sind die Fallrohre undicht, treten Abwässer ins umliegende Mauerwerk aus. Es war in diesem Fall unumgänglich, das Mauerwerk aufzustemmen und die schadhaften Leitungsstränge zu ersetzen. Wichtig war daher, diesen Schadensfall zu verhindern, indem die Fallrohre regelmäßig von einem Fachbetrieb gereinigt wurden.
Heutzutage sind Fallrohrsanierungen dank modernster Technologien ohne die Verursachung von Lärm, Schmutz und aufgebrochenem Mauerwerk machbar. Ein sogenannter Liner – ein Polyesterschlauch, der mit Epoxidharz getränkt wurde – wird vom Dach aus mittels Wasser- bzw. Luftdruck und einer Drucktrommel in die zu sanierenden Fallrohre eingestülpt. Dort wird er aufgeweitet. Sinn und Zweck der Aktion ist, dass der Schlauch nun dicht und faltenfrei an der Innenrohr-Wandung zu liegen kommt. Das verlangt einiges an Geschick und fachlicher Expertise.
Das schnell reagierende Kunstharz wird nun zur Aushärtung gebracht, indem der Härter darin mit heißem Dampf aktiviert wird. Wenige Stunden später hat der mit Kunstharz getränkte Schlauch gewissermaßen ein Rohr im Rohr gebildet. Danach kann der damit beauftragte Handwerker mit einem Fräsroboter, dessen Arbeit mittels einer Minikamera verfolgt wird, sämtliche Rohrzugänge freifräsen. Die Inliner- oder Liner-Technik ist vorteilhaft, weil Lärm und Schmutz vermieden werden. Sie eignet sich zur Schadensverhütung ebenso wie zur Schadensbehebung.
Als weiterer Vorteil ergibt sich, dass auch Rohr-Bögen bis zu 90 Grad oder ein bis zwei Dimensionsänderungen im Rohr keine Probleme bereiten. Mit dieser Technik können praktisch alle anfallenden Schadensfälle behoben werden. So unterschiedliche Materialien wie Guss, Steinzeug, Kunststoff oder PVC werden sicher abgedichtet. Die Lebensdauer der Inliner-Auskleidung in Fallrohren liegt bei 30-50 Jahren. Dabei ist diese Art der Rohr-Instandsetzung auch noch um die Hälfte kostengünstiger als die veraltete Sanierungsmethode.
2. Die Fallrohrsanierung mittels Brush Coating oder Sprühliner
Wenn durch austretendes Abwasser Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk eines Gebäudes auftreten, verursachen die undicht gewordenen Fallrohre oft immense Schäden. Die schwer zugänglichen Rohre im Mauerwerk könnten normalerweise nur mit erheblichem Aufwand repariert, saniert oder ersetzt werden. Das Brush Coating-Verfahren bietet heutzutage eine effizientere und schnellere Methode, um innenliegenden Regen- und Schmutzwasserleitungen zu reparieren.
Das Brush Coating-Verfahren erfordert den Einsatz einer Spezial-Pumpe und den eigens dafür konstruierten Doppel-Bürsten. Mit diesen können die gängigen Rohrdurchmesser im Inneren der Gebäudewände saniert werden. Der Einsatz dieses Verfahrens ist bei Rohrdurchmessern von DN 70 bis DN 300 möglich. Auch dieses kosteneffiziente Sanierungsverfahren beinhaltet eine Rohrversiegelung von innen. Damit verlängert sich die Lebensdauer eines Fallrohrs um 30 bis 50 Jahre. Das Verfahren eignet sich sogar für Fallleitungen, die bereits einmal saniert wurden.
Vor der Rohrversiegelung wird bei dieser Technik eine gründliche Bürsten-Reinigung des Fallrohrs vorgenommen. Die anschließend vorgenommene Innenbeschichtung mit Epoxidharz bildet eine glatte Oberfläche. Diese gewährleistet einen ungestörten Durchfluss der Abwässer. Damit werden die Risiken zukünftiger Rohrverstopfungen minimiert. Das Brush Coating-Verfahren ermöglicht sogar, das korrodierte Fallrohr innen mit mehreren Epoxidharz-Schichten zu versiegeln. Bei so verstärkten Fallrohren wird der Korrosionsprozess unterbunden und gestoppt.
Effizienz und Kostenersparnis sprechen für eine Fallrohrsanierung
Die früher notwendigen Stemm- und Abbrucharbeiten wegen defekter und undichter Fallrohre wurden wegen des zu erwartenden Aufwands gerne hinausgeschoben. Die damals notwendigen Sanierungsverfahren waren umfangreich. Sie erforderten das Aufstemmen der Wände und die Neuverlegung von Fallrohren. Es kam zu erheblichen Störungen für die Mieter oder Hausbesitzer. Diese klagten oft über starke Verschmutzungen und erhebliche Lärmbelästigung. All das ist dank moderner Sanierungsverfahren für innen liegende Fallrohre Geschichte.
Mit den heutigen Rohrreinigungsmaschinen und Werkzeugen können die fälligen Arbeiten in der Hälfte der früher benötigten Zeit durchgeführt und abgeschlossen werden. Es kommt während der Sanierungs-Arbeiten in den innen liegenden Fallrohren nur in vergleichsweise geringem Umfang zu Betriebsstörungen, zu Lärmbelästigung und Verschmutzung. Die modernen Rohrsanierungs-Verfahren „Inliner“ oder „Brush Coating“ sind zudem deutlich effizienter und kostengünstiger als die früher eingesetzten Sanierungs- und Reparaturverfahren.
Optimal ist auch, dass sich damit sowohl Schadensverhütung wie Schadensbegrenzung und Schadensbehebung durchführen lassen. Die gründlich gereinigten, neu abgedichteten und reparierten Fallrohre haben im Anschluss eine deutlich verlängerte Lebensdauer. Das Ergebnis der Fallrohrsanierung kann mittels anschließender Qualitätskontrolle über eine Rohrkamera und die Durchleitung von Abwasser überprüft werden, sobald das Epoxidharz vollständig ausgehärtet ist. Das ist dank der Methode der Dampfaushärtung bereits nach wenigen Stunden der Fall.